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RECHTFERTIGUNG
DIE LEHRE VON DER RECHTFERTIGUNG
Was Luther als Basis einer Kirchenreform ansah, nämlich die Lehre von der Rechtfertigung
des Menschen vor Gott "allein durch Gnade, allein durch Christus, allein durch den Glauben"
und "allein durch die Heilige Schrift", das wurde zum Anlaß der zweiten großen Kirchenspaltung
in der Geschichte der allgemeinen christlichen Kirche.
Die Rechtfertigung allein durch Gnade betont, daß der Mensch sein Seelenheil allein aus
Gottes Gnade und nicht auf Grund eigener religiöser Verdienste ("Werke") wie z.B. der
Erwerb von Ablassbriefen oder durch Wallfahrten
(siehe auch ALLERHEILIGEN )
gewinnen kann.
Die Rechtfertigungslehre steht bis heute im Zentrum protestantischen Glaubens und der Verkündigung.
Siehe auch RÖMER-BRIEF
GEMEINSAME ERKLÄRUNG
Am 31.Oktober 1999 wurde von den Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes und
des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen die "Gemeinsame Erklärung
zur Rechtfertigungslehre" unterzeichnet.
In dieser heißt es:
"Wir bekennen gemeinsam, daß der Mensch im Blick auf sein Heil
völlig auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist. Die Freiheit, die er gegenüber den
Menschen und den Dingen der Welt besitzt, ist keine Freiheit auf sein Heil hin.
Das heißt, als Sünder steht er unter dem Gericht Gottes und ist unfähig, sich von sich aus Gott um Rettung zuzuwenden. Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade."
Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung - 2.Info
DREI MÖGLICHKEITEN DAZU
- Man lehnt dies ab und schlittert immer mehr in das Leistungsdenken hinein und
macht aus dem christlichen Glauben eine "Leistungsreligion"
- Man nimmt ein wenig von der Leistung und ein wenig von der Gnade (macht also ein
"Mix") und entspricht so menschlichen Erfahrungen: etwas kann man, wenn auch nicht alles!
- Oder aber man anerkennt die Botschaft von der GNADE. Man anerkennt, daß letztlich
alles, wirklich alles, Gottes Gnade ist, des Schöpfers gegenüber seinem Geschöpf. Weil es
Gnade ist, hat der Mensch keine Forderungsmöglichkeit; weil es aber Gnade ist, wird Gott
ihn ganz gewiß nicht vergessen. So gewinnt das Dasein des Menschen, sein Leben einen "zeitlichen"
und einen "endgültigen" Sinn, der auch über den Tod hinaus Bestand hat.
BOTSCHAFT DER RECHTFERTIGUNG
Die Rechtfertigungsbotschaft könnte man im Denken unserer Zeit etwa so formulieren:
"Du bist ein Geschöpf Gottes. Gott hat Dein Leben gewollt. Du giltst etwas vor Gott, weil
er dich liebt. Er liebt Dich auch als Sünder und hat sich selbst für Deine Erlösung in
der Fleischwerdung seines Sohnes eingesetzt. Indem Jesus alles Unrecht dieser Welt ans
Kreuz genommen hat, hat er auch Dich mit Gott versöhnt. Du brauchst jetzt nichts mehr
zu "leisten"; du darfst und sollst aber in Freiheit durch den Glauben in der Liebe
leben. Und wo du merkst, wie schwach Dein Glaube und Deine Liebe ist, da darfst du dich doch immer wieder neu in Gottes Gnade geborgen wissen."
Katholizismus
Jesus
Siehe auch:
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