DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET

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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

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REFORMATION
REFORMATIONSBEWEGUNG


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DER ANFANG DER REFORMATION

1517 - so wird uns berichtet, einen Tag vor dem großen katholischen Fest "Allerheiligen" hat der Doktor der Heiligen Schrift, Martin Luther , seine reformatorische Erkenntnis alle Welt wissen lassen: An der Schloßkirche zu Wittenberg schlug er seine 95 Thesen an.

Ein Jahr später, 1518, stellte er auf einer Versammlung seines Ordens der Augustiner-Eremiten in Heidelberg die Kernsätze der neuen Lehre vor.
Ein Jahr später wurde im Herzogtum Wittenberg Herzog Ulrich vom Bündnis der benachbarten Fürsten und Städte, dem "Schwäbischen Bund" aus seinem Land vertrieben.
Der Papst in Rom hatte von Luthers Thesen gehört und es begann die Auseinandersetzung zwischen der Weltkirche und dem kleinen Mönchlein dort im Thüringer Land.

Und vier Jahre nach dem Thesenanschlag, so lange zog sich der Streit hin, den in den Augen der Kirche abgeirrten Mönch zur Vernunft zu bringen, auf dem Reichstag in Worm (1521) wurde Luthers Lehre duch das "Wormser Edikt" verboten. Dies kam einem Todesurteil für Luther und seiner Lehre gleich.
Wäre alles nach menschlichem Willen gegangen, so wäre der Mönch entweder getötet worden, oder aber seine Lehre wäre wie so manche andere in Vergessenheit geraten.

Aber Luthers Entdeckung der "Rechtfertigung aus Gnaden" war wie Hefe in einem Teig: Nicht nur viele Mitbrüder seines Ordens und viele theologische Lehrer waren auf seiner Seite - auch manche Obrigkeit stellte sich zu ihm. Vor allem die jungen Studenten, so in Heidelberg auch Johannes Brenz, gesellten sich zu ihm. Schon nach 1518 stellten sich viele Universitätslehrer auf Luthers Seite.
Durch den Buchdruck war Luthers Lehre mit Windeseile bekanntgeworden.

Man witterte in Kirchen, in Universitäten und in den Schlössern "Freiheit". Gerade in den freien Reichsstädten, bei dem bewußten Bürgertum, fand Luthers Lehre ein offenes Tor: Straßburg, Ulm, Eßlingen, Schwäbisch Hall, Ravensburg und Konstanz und auch Reutlingen.

Es folgten Jahrzehnte, in denen sich die allgemeine katholische Kirche nun mit dem Phänomen Luther und seiner Lehre auseinandersetzen mußte. Selbst einer der schrecklichsten Krieg, der Dreißigjährige Krieg, wurde um dieser Lehre willen geführt.
So hat es begonnen!




DAS REFORMATIONSFEST
In Erinnerung an den Anfang (31.Oktober 1517) feiern die Protestanten in aller Welt das "Reformationsfest". In einigen Bundesländern ist er bis heute ein allgemeiner Feiertag.
Martin Luther wollte seine Kirche nicht verlassen; er wollte sie "reformieren" (erneuern). Sein Anliegen war, alles, was dem biblischen Zeugnis von der "Rechtfertigung aus Gnaden" widersprach abzuschaffen. Vieles, was wir heute in der evangelischen Kirche nicht mehr haben, wie z.B. das Ernstnehmen der Beichte oder des Abendmahls, war und blieb ihm immer noch wichtig. Er wollte auch nicht das Papsttum abschaffen - er wollte verändern und auf das biblische Zeugnis bezogen wissen.
Dabei spielte für ihn die Bibel, das Wort Gottes, in der Sprache seiner Zeit eine wichtige Rolle. So übersetzte er (mit vielen Freunden) die ganze Heilige Schrift in die deutsche Sprache. Am Reformationsfest opfern deshalb die Gläubigen für die Bibelverbreitung in der ganzen Welt.

Nur, weil sich die mittelalterliche römische Kirche, mit dem Zentrum des Papstes, jeglicher Reform verwehrte, kam es zur Abspaltung einiger Länder von der katholischen Kirche und zur Gründung von "Landeskirchen", bzw. zur Einführung der Reformation in vielen Städten.



Heute wird der Reformationstag immer auf den drauffolgenden Sonntag als "Reformationsfest" in den evangelischen Kirchen gefeiert.
Anläßlich dieses Festes feiern wir in Kirchentellinsfurt das Abendmahl nach der Form der "Deutschen Messe".
Beim Gottesdienst (sei es am Reformationstag oder am Reformationsfest) ist immer weniger die Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche das zentrale Thema, als vielmehr die Selbstbesinnung und Selbstprüfung der eigenen Kirche und des eigenen Lebens.




REFORMATION - EUROPAWEIT Schon vor Luther habe es Bewegungen, die eine Reformation der Kirche forderten:
  • Petrus Valdes
  • John Wyclif
  • Johannes Hus
Erst Martin Luther löste durch seine 95 Thesen eine Bewegung aus, die nicht mehr aufgehalten werden konnte. Die römisch-katholische Kirche mußte sich den Erneuerungsbestrebungen stellen! Leider führte der Anschlag der 95 Thesen nicht zur Erneurung der katholischen Kirche, sondern zu einer Kirchenspaltung.
Die Bewegung Luthers breitete sich auch außerhalb Deutschlands aus:
  • In der Schweiz war es Ulrich Zwingli in Zürich;
  • in Frankreich und Genf Calvin, dessen Erneuerung dann auch die Niederlande, Schottland und die USA erfaßte.
    Aus der Reformation gingen deshalb auch zwei Hauptströme des Protestantismus hervor: die "Lutherischen Kirchen" und die "Reformierten Kirchen".

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    Siehe auch zum Thema: MARTIN LUTHER
    Siehe auch zum Thema: Lutheraner
    Siehe auch zum Thema: Reformierte
    Mit Gottes Wort leben - 450 Jahre Reformation in Württemberg



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