Pfarrer Jakob Stehle |
||||||||
Aber vor allem in Sinne der gültigen Vorschriften für die jüdische Gemeinde wird dieser Ausdruck verwendet. Seit der Zeit ESRAS bestimmt das "Mosegesetz" (alle Vorschriften, die Gott Mose anvertraut hatte) das gesamte Leben des jüdischen Volkes (z.B. die Beschneidung oder der Sabbat oder die Reinheitsvorschriften). Das Gesetz grenzte das heilige Volk streng von den übrigen Völkern (Heiden, Gojim) ab. Die Frage, nach der Geltung des Mosegesetzes auch für die an Christus gläubigen Juden, wurde bald zum Streitthema unter den Aposteln (Apostelgeschichte 15 und Galater 2). Paulus wehrt sich strikt dagegen, daß den "aus den Heiden" Gläubigen die Bürde des Gesetzes auferlegt werden solle. Außerdem stellt er im Römerbrief und Galaterbrief klar, daß der Mensch "ohne das Gesetz selig wird, (allein) durch den Glauben". Diese Botschaft hat Martin Luther in der Reformationszeit aufgenommen und sich gegen die neuen "Gesetze" der Kirche gewandt. Nicht die Religiösität und die Einhaltung von kirchlichen Vorschriften rettet den menschen, sondern allein der Glaube an Christus Jesus, allein die GNADE . Siehe auch: Reformation
|