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Fluchpsalmen ("Rachepsalmen")
Beispiele:
Psalm 58,7-12. 25.28
Psalm 59
Psalm 137,8-9
Die Feinde des Beters sind streng genommen "Feinde Gottes". Sie wollen Gott das Recht auf die Herrschaft über sein Volk streitig machen. Deshalb ist der Beter so gegen die Feinde, die nicht nur ihm schaden wollen, sondern dem Ruf Gottes: Psalm 38,21; Psalm 139,21-22.
Die Sprache der "Fluchpsalmen" ist uns heute mit Recht fremd, kommen wir Christen doch aus dem Geist Jesu, der uns in Matthäus 5,43-44 (der Bergpredigt) einen anderen Weg im Umgang mit den Feinden aufzeigt.
Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, daß die Beter in so tiefer Bedrängnis waren, daß sie Gott um Bestrafung beten mußten, damit das Unrecht ein Ende findet. Ob wir mit Recht solche Psalmen als "Rachepsalmen" bezeichnen, bleibt umstritten, geht es doch letztlich nicht um "Rache" sondern um die Bitte, daß Gott das Böse bestraft.
Die Fluchpsalmen zeigen uns das Ende der Eigenhilfe des Menschen gegenüber dem Bösen; Gott muß eingreifen, um das Böse einzudämmen und zu bestrafen.
Im Alten Testament wird aber auch aufgezeigt, daß man ohne Fluchen den Feind zu besiegen versuchte, z.B. der König David seinem Feind Saul gegenüber: 1.Samuel 24,5-8; 26, 8-11.
Übersicht - Psalmlieder
Siehe auch:
Fluch
Fluchworte (die 12 Fluchworte vom Berg Ebal)
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