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Pfarrer Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon


FUNDAMENTALISTISCHE BIBELAUSLEGUNG




Die fundamentalistische Bibelauslegung

Vorrang der Bibel

Im Gegensatz zur historisch-kritischen Bibelauslegung will die fundamentalistische Bibelauslegung den unüberbietbaren Vorrang der Bibel vor aller menschlichen Selbstauslegung proklamieren und sicherstellen.
Sie will gegen eine rationalistische Umdeutung und aufklärerische Kritik der Bibel deren vollen Gehalt und die absolute Zuverlässigkeit der in ihr bezeugten "Offenbarungstatsachen" zur Geltung bringen.
Das erste Kennzeichen der fundamentalistischen Bewegung ist das Beharren auf der buchstäblichen Geltung des Wortlauts der Bibel auch für ganz äußerliche, historische Zuverlässigkeit und naturwissenschaftliche Faktizität.
Alle Schriftaussagen seien grundsätzlich von gleichem Gewicht. Eine unterschiedliche Wertung je nach ihrer Nähe zur Mitte der biblischen Botschaft werde abgelehnt.
Festgestellt wird jedoch auch, daß fundamentalistische Bibelauslegung kein einheitliches Gebilde sei. Sie umfasse vielmehr, zumal wenn man sie in der Ähnlichkeit und Unterschiedenheit von evangelikaler Bibelauslegung sehe, ein "vielschichtiges und weitgespanntes Spektrum".

Für die fundamentalistische Bibelauslegung gilt nach wie vor die Kritik, die KARL BARTH gegenüber der Verbalinspirationslehre der altprotestantischen Orthodoxie formuliert hat. Karl Barth sagte, sie sie "der Versuch, den Glauben und seine indirekte Erkenntnis durch ein direktes Wissen zu ersetzen, sich der Offenbarung in der Weise zu versichern, daß man .. sie, als wäre sie iergendein Gegenstand profaner Erfahrung, fixierte und griffbereit machte".

Der theologische Ausschuß sagt zur fundamentalistischen Bibelauslegung, daß in der pluralistischen Situation der Gemeinde von Korinth, Paulus die Frage nach dem Fundament so entschieden habe:

"Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." (1.Kor.3,11) Hier werde nicht auf Geschriebenes verwiesen, sondern auf Jesus Christus selbst, der sich in der Mitteilung des Evangeliums durch Predigt, Taufe und Abendmahl vergegenwärtigen wolle.

(Quelle:
Evg.Gemeindeblatt, Nr. 25 - 21.Juni 1992 - S.9; Beitrag von Horst Keil.)

Lese auch:
  • Bibel
  • FUNDAMENT
  • Jüdisches Verständnis der Schrift



    Stand: 21.Nov.2001
    Siehe auch:
    Christus

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