Besinnung - Jahresbegleiter  

26.September

DIE 12 APOSTEL - GESANDTE DES HERRN

"Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, daß sie bei ihm sein sollten und daß er sie aussendete zu predigen und daß sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben."
Markus 3,14.15

Grundlegendes wird hier über den engen Jüngerkreis Jesu - die Zwölf - gesagt:
  • Ihre Amtsbezeichnung ist "Apostel", d.h. "Gesandte";
  • ihre Aufgabe ist zu predigen;
  • ihre Vollmacht bezieht sich besonders auf die Austreibung unreiner Geister.

    Jesus hat wohl bewußt 12 gewählt, in Erinnerung an die 12 Stämme Israels. Er hat damit das erste Ziel seiner Sendung durch Gott bekundet: Zeugnis sein für das Volk Gottes, für Israel.
    Diese Zwölf waren Juden! Sollte das für uns auch heute nicht ein Zeichen dafür sein, daß die Gute Nachricht zunächst den Juden gilt? Sind die Apostel nicht ein bleibendes Zeichen dafür, daß Gott zu seiner Verheißung steht, die er Abraham gegeben hat?

    Aber gleichzeitig sind es auch die Apostel, durch die Gott den Weg des Evangeliums zu den Heiden weit aufstößt. Es sind sie, die die Grenzen überschritten haben. Sie taten dies nicht in eigener Vollmacht, sondern weil ihr auferstandener Herr es ihnen befohlen hat: "Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur!" (Matth.28,19-20 - Missionsbefehl).

    Daß das Predigen als erstes genannt wird zeigt, wie wichtig es ist, die Jesusbotschaft hinauszutragen zu den Menschen. "In ihm ist das Heil!" - so wird es später, nach Jesu Tod und Auferstehung, Petrus wieder aufnehmen.
    Durch die Predigt soll aller Welt kund werden, daß Gott sie liebt und in Christus erlöst hat. Diese Botschaft ist das Fundament des Reiches Gottes, das Fundament auch der Kirche. Und darauf soll sie nun bauen.

    Dieses Bauen ist nichts anderes als "Leben nach der Botschaft".
    Die Vollmacht über die bösen Geister ist das Zeichen dafür, daß die Herrschaft des Bösen gebrochen ist. Das Reich Gottes mit der Freiheit Gottes ist angebrochen. Nichts und niemand, keine Macht im Himmel oder auf Erden oder unter der Erde soll dem Christus widerstehen.
    Weil die Macht des Bösen überwunden ist, ist ein Leben nach dem Willen Gottes möglich. Es ist ein Leben in tätiger Liebe. So gehört die Diakonie zur Predigt. Ohne sie wäre die Predigt vor der Welt nichts als "leere Worte"!

    Dieser doppelte Auftrag ist der Gemeinde gegeben: -> Sie ernennt ihre Prediger (Pfarrer, Priester) und solche, die in der Unterweisung und der Seelsorge tätig sind.
    -> Und die Gemeinde setzt jene ins Amt, die den Auftrag der Liebe haben.

    Als evangelische Christen glauben wir aber auch, daß dieser doppelte Auftrag jedem Getauften gegeben ist - nach seinen Gaben.
    Jeder Christ hat sich zu fragen, wo sein Platz in dieser SENDUNG ist!


  • Die Zwölf
    Apostel


  • 39.Woche


  • Hinweis
    268.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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