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SÜHNE - SÜHNUNG
"Sühne" setzt "Sünde" voraus, sei es die zwischen Gott und den Menschen oder zwischen Menschen und Menschen.
Sühne weist darauf hin, daß irgend eine Schuld - ein Verbrechen - vorliegt. Es ist etwas zerbrochen, daß nun "gesühnt" werden soll.
Martin Luther verwendet das deutsche Wort "Sühne" zweimal:
- 2.Samuel 21,3
Es wird uns erzählt, daß eine dreijährige Hungersnot zur Zeit Davids stattfand. David fragte Gott nach der Ursache. Und es wird ihm gesagt: Auf Saul und auf seinem Hause liegt eine Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat.
Daraufhin fragte Saul die Gibeonizter, wie er diese Schuld sühnen könne. Sie verlangen sieben Männer aus dem Hause Saul, die dafür aufgehängt werden sollen.
Das "Sündopfer" (oder Schuldopfer) hatte seine sühnende Kraft in dem Blut des Opfertieres (Blut als Sitz des Lebens).
So heißt es in 2.Mose 30,10 (vom dem jährlichen Sühnopfer am Räucheraltar:
"Und Aaron soll an den Hörnern dieses Altars einmal im Jahr die Sühnung vollziehen mit dme Blut des Sündopfers, das zur Sühnung dargebracht wird.
Solche Sühnung soll jährlich einmal geschehen bei euren Nachkommen.
Hochheilig ist der Altar dem HERRN.
- Jesaja 47,11
Hier hören wir davon, daß es Schuld gibt, die nicht wegzuzaubern ist oder durch Sühne abgewendet werden kann (Gerichtsworte über Babel).
Für Blutschuld wurden im Mittelalter "Sühnekreuze" errichtet!
Mit dem Untergang des Tempels hatte Jesus auch das Aufhören aller Opfer vorausgesagt (Mt. 23,38; 24,2). Jesu Gemeinde sah in seinem Sterben das große, für alle Zeiten wohlgefällige Opfer (Hebräerbrief) und wußte von "Gott wohlgefälligen Opfern" im tätigen Christenleben: Römer 12,1; 1.Petrus 2,5.
Aus dieser Überzeugung heraus lehnte Luther auch das "Opfer", das die katholische Tradition in die Abendmahlsfeier (Messe) eingebaut hatte, ab. Das Abendmahl sollte wieder das sein, zu dem Christus es gestiftet hat: Erinnerung an seinen Sühnetod - bis er wiederkommt!
Siehe auch:
Blut
Erlösung
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