Die Bibelbücher - Jahresbegleiter  

Anmerkung zum Jeremia-Buch
Das Buch Jeremia ("Jahwe erhöht")
Jeremia trat als Prophet in den zwei Jahrzehnten vor der Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.) auf. Mit "Worten Jahwes" und mit "provozierenden Handlungen" (z.B. dem Tragen eines Joches!) (27,2) trat er sowohl Königen als auch Priestern und Propheten in den Weg.

In seiner Botschaft kommt sowohl Gottes Anspruch an das religiöse Leben des Volkes, als auch Gottes Gebote den sozialen und politischen Breich betreffend zur Sprache.
So kritisierte er scharf die Götzenverehrung des Volkes Israel als auch Judas und speziell der Leute in Jerusalem.

Jeremia muß sehen, daß der nahe Untergang (das "Gericht") Judas und Jerusalems bevorsteht. Er darf aber auch hören, daß Gott einen Neuanfang verheißt - einen "neuen Bund".

Jeremia ist ein Prophet des Leidens. An ihm sehen wir, wie Gottes Wort Widerstand hervorruft und wie Menschen auch vor Verfolgung der Boten Gottes und Mord nicht zurückschrecken.

In seinem Leiden ist das Leiden mit seinem Volk eingeschlossen. Außerbiblische Quellen sagen, daß Jeremia in Ägypten den Märtyrertod erlitt.



Die Klagelieder

"Lieder der Klage", die dem Propheten Jeremia zugeschrieben werden, nehmen das Elend nach der Einnahme durch Nebukadnezar auf: Juda, das Südreich, ist gefallen. Jerusalem, die Stadt Davids ist geschleift! Die Edlen des Volkes wurden weggeführt. Das Jahr 586 v.Chr. ist das Schreckensjahr für das Volk Gottes.

Die Klagelieder schilden den tiefen Schmerz der Stadt Jerusalems und seiner Restbevölkerung über die Katastrophe - das Gericht - das hereingebrochen ist.

Aber durch die Klage zieht sich das tiefe Gottvertrauen: Gott hält seinen Bund, wenn auch auf andere Art und Weise, als sich dies die Menschen gedacht haben. Denn Gott will Reue und Umkehr - sein Heil wirkt nicht "automatisch".
Durch die Jahrhunderte hindurch waren die Klagelieder Ausdruck der Klage der Juden.

Die christliche Kirche nimmt die Klagelieder und deutet sie auf die Klage über das, was an Karfreitag geschehen ist: das Leiden und Sterben des Gottessohnes (Joh.2,19).


Nota Bene
Dank für das Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz.

Bücher - Anmerkungen

Pfarrer i.R. Jakob Stehle
GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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