LITURGISCHER KALENDER - 7 WOCHEN BIS WEIHNACHTEN
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30.Tag (5.Woche) 7.Dez.2004 (Montag )
Du, Herr, segnest die Gerechten,
du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde.
Psalm 5,13
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Dieser Psalm ist ein besonderes Kleinod unter den
Psalmen. Er beginnt mit einem Aufschrei: "HERR, höre meine Worte, merke auf mein Reden, vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will zu dir beten!"
Ein Mensch sieht sich wie "ausgestreut in die Wüste dieser Welt"; er ist umgeben von bösen und gottlosen Menschen. Die Luft ist voller "Ruhmredigkeit" hochmütiger und durch Übeltat ausgezeichneter Menschen. Blut ist's, nach dem sie gieren. Falschheit ist an der Tagesordnung. Verläßlichkeit gibt es nicht mehr unter den Menschen. Wenn sie ihr Maul aufreißen, so ist es, wie ein offenes Grab. Mit der Zunge heucheln sie, aber ihre Ziele sind der Tod.
Nun beruft sich der Beter auf Gottes
Gerechtigkeit. Er sieht in ihr das Prinzip, das die Welt letztlich zusammenhält und vor dem Auseinanderbrechen bewahrt.
Durch diese Gerechtigkeit Gottes sieht sich der Beter im Stande in Gottes Haus zu gehen, um dort zu beten.
Was ihn "deckt" vor Gottes Zorngericht und was ihn "schützt" ist Gottes
Gnade:" ... du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde".
Gnade aber ist Geschenk und nicht Verdienst.
Und dieser "geschenkten" Gerechtigkeit Gottes will er sich anvertrauen in dem Gewirr der Stimmen und Wege:
"HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen;
ebne vor mir deinen Weg!" (Ps.5,9)
Daß hier (in unserem Vers) davon geredet wird, daß Gott die "Gerechten" segnet, könnte uns dazu verführen zu denken, daß es unter den Menschen doch noch Ausnahmen gibt, daß doch nicht alle Sünder sind!
Doch so wäre dieser Vers wohl mißverstanden. Der "Gerechte" zeichnet sich eben nicht durch neutrale moralische Werte aus. Es ist vielmehr der Mensch, der Gott liebt und sich ihm anvertraut - es ist der "
Fromme", der als der "Gerechte" gilt.
Denn der Glaubende ist es, der dem Willen Gottes entspricht - der ist "Gott recht". Es ist diese Gerechtigkeit, die zählt! Das sehen wir bei den Menschen wie HIOB (Hiob 17,9) oder nicht zuletzt beim Messias (Jes.11,4).
Dieser, von Gott geborgene Mensch, der zu Gott beten will, der Gott sein Herz ausschütten will, der sich in aller seiner Not Gott anvertrauen will, dieser Mensch weiß sich in Beziehung zu Gott "recht" und hofft, daß Gott ihn mit seiner Gnade zudeckt, wie mit einem Schild.
Das Evangelium will uns dazu einladen und zu solchem Glauben ermutigen.
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Beginn: 1.November 2004
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