Die Peters Projektion - Ein neues
    Bild der Erde entstehtSeit
    mehreren Tausend Jahren versuchen Menschen, sich ein Bild von dieser Welt zu machen und
    Karten zu zeichnen. Immer spiegelten die Karten ein Weltbild und ein
    Geschichtsverständnis wider. So auch die Karten, mit denen wir heute leben.
    Aber das Ende des
    Kolonialismus, das wachsende Bewußtsein für die wechselseitige Abhängigkeit aller
    Länder und die Erkenntnis, daß es nur eine gemeinsame Zukunft geben kann, prägen unsere
    Welt. Die meisten Weltkarten spiegeln aber immer noch koloniales Denken wider, indem sie
    die Länder des Nordens überproportional groß und die Länder des Südens zu klein
    darstellen.
    Für die heutige
    Zeit brauchen wir eine neue Weltsicht - und eine neue Weltkarte. Der Bremer Historiker
    Prof. Dr. Arno Peters hat sie entwickelt. Diese Karte zeichnet sich durch die folgenden
    Merkmale aus:
    Flächentreue:
    Alle Länder, Kontinente und Ozeane sind in ihrer wirklichen Größe abgebildet und auf
    diese Weise unmittelbar miteinander vergleichbar.
    Achstreue:
    Die Nord-Süd-Achse ist auf der ganzen Karte vertikal, Norden liegt überall senkrecht
    über Süden, wodurch die Orientierung erleichert wird.
    Lagetreue:
    Alle Breitenkreise verlaufen parallel zum Äquator, so daß der Einfallwinkel der Sonne an
    jedem Punkt der Karte unmittelbar ablesbar ist.
    Die Peters
    Weltkarte ist deshalb gut geeignet für eine zeitgemäße Abbildung der Welt. Das gilt
    ganz besonders für Christen, die sich als Teil der ökumenischen Gemeinschaft verstehen.
    Auf dieser Karte hat jedes Land einen gleichberechtigten Platz. In der Ökumene arbeiten
    die Kirchen der Welt auf gleichberechtigter Basis zusammen. Deshalb verbreiten Kirchen und
    kirchliche Werke in vielen Ländern der Welt die Peters Weltkarte.
    Das Evangelische
    Missionswerk in Deutschland hat im Jahr 1974 zusammen mit Arno Peters die erste deutsche
    Version der Karte herausgebracht. Seither wurde sie in über 20 Millionen Exemplaren
    verbreitet.
     
     
 
Die
    Mercatorkarte
    Dem
    Anspruch auf Objektivität, die in einem Zeitalter der Wissenschaft unverzichtbar ist,
    genügt die Mercatorkarte nicht. Die nördliche Hemisphäre beansprucht zwei Drittel der
    Karte, während die südliche auf das verbleibende Drittel zusammengedrängt ist.
    Die
    traditionelle Weltkarte, die 1569 von Mercator in Deutschland entwickelt wurde, verzerrt
    die Größenverhältnisse zugunsten der europäischen Kolonialmächte. Der Norden
    erscheint weitaus größer als der Süden. Tatsächlich aber ist er nur halb so groß.
    Europa
    wirkt auf der Mercatorkarte größer als Südamerika, das in Wirklichkeit fast doppelt so
    groß ist wie Europa. Deutschland liegt in der Mitte der Karte, obwohl es sich
    tatsächlich im nördlichsten Viertel der Erde befindet.
    Die
    Mercatorkarte verschiebt die Proportionen zugunsten der nördlichen Hemisphäre und damit
    auch zum Vorteil der weißen Rasse. Rußland scheint fast doppelt so groß zu sein wie
    Afrika, obwohl es in Wirklichkeit viel kleiner ist.
    Durch
    die Mercatorkarte werden selbst die nördlichsten Regionen überbetont. Die südlichen
    Gebiete wirken dagegen vergleichsweise klein. Grönland scheint größer zu sein als
    China. Tatsächlich aber ist China viermal so groß wie Grönland.
    Die
    skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland beanspruchen auf der
    Mercatorkarte zusammen mehr Raum als Indien. Auch hier sind die Proportionen zugunsten der
    weißen Völker verzerrt. Tatsächlich ist Indien dreimal so groß wie Skandinavien.
     
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©
1999  Evangelisches Missionswerk in
Deutschland e.V., Hamburg
                
Stand: 25.November 2001
Siehe auch: 
 JESUS CHRISTUS
 Adam 
 Das Vaterunser