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Pfarrer i.R. Jakob Stehle

Kleines Begriffslexikon

FEIERTAGE - LITURGISCHER KALENDER



Die christlichen Feiertage haben ihren Ursprung im jüdischen Kalender. Entsprechend der hohen Festtage der Juden zur Vergegenwärtigung der Heilsereignisse richteten auch die christlichen Kirche ihre Feiertage ein. Inhalt der Feiertage ist das Heilsgeschehen in Christus Jesus. So beginnt der christliche Feiertagskalender ("Kirchenjahr") mit der Ankündigung der Geburt des Heilandes (ADVENT) und führt über die Geburtsgeschichte (WEIHNACHTEN) hin zu dem Leiden und Sterben Jesu (PASSIONSZEIT). Die Christusfeste enden mit dem Gedenken der Auferweckung Jesu aus dem Tode (OSTERN).

Siehe dazu auch das Kirchenjahr

Das ganze Jahr der Kirche wurde in verschiedene Sonn- und Festtage eingeteilt. Wir nenen diesen Kalender "liturgischer Kalender".
Siehe dazu: Sonn- und Feiertage - Übersicht

Manche Termine stehen im Jahreskalender fest (wie z.B. Heilig Abend am 24.Dezember), andere wieder richten sich nach dem Mond (wie z.B. das jährliche Osterfest (der Sonntag nach dem ersten Vollmand nach Frühlingsanfang). Die Einfügung von beweglichen Festsonntagen (Trinitatissonntage) ermöglicht es nun, daß die Einteilung trotzdem Rücksicht auf feste Termine nehmen kann.

Zu Unrecht werden die Trinitatissonntage als "festlose Jahreshälfte" bezeichnet, denn jeder Trinitatissonntag hat sein eigenes Thema und damit auch "Festcharakter".

Der liturgische Kalender umschreibt also den eigenständigen Charakter des jeweiligen Sonn- bzw. Feiertages. Mit der Zeit wurden den Sonn- und Feiertagen bestimmte Predigttexte zugeteilt (Perikopen). Nach liturgischer Tradition prägt das EVANGELIUM der ersten, altkirchlichen Textreihe (I) das Bild (Profil) des betreffenden Sonntags und legt auch die Leitlinien zur Auswahl zugehöriger Texte fest, z.B. das Bibelwort für den WOCHENSPRUCH, die gottesdienstliche Lesung (SCHRIFTLESUNG), das WOCHENLIED und den zu verwendenden Psalm (WOCHENPSALM).




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