| Evangelisches Pfarramt Kirchentellinsfurt - Pfarrer Jakob Stehle - (07121/600332) |
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Dem biblischen Zeugnis verpflichtet |
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Monatsspruch APRIL 2002
"Zieht den neuen Menschen an,
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ZIEHT DEN NEUEN MENSCHEN AN!
Der Apostel Paulus schreibt der christlichen Gemeinde zu Ephesus. Nachdem er ihnen die Fülle des Lebens in Christus vor Augen gestellt hat (z.B. Kap.1,3 : "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichem Segen im Himmel durch Christus."), ermahnt er die Christen zu Einheit der Gemeinde aus Juden und Heiden. Er selbst weiß sich als "Apostel für die Heiden". Als solcher steht er in der Fürbitte für die Gemeinde, "daß Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid." Im 4.Kapitel seines Briefes kommt die Einheit im Geist und die Vielfalt der Gaben in der Gemeinde zum Ausdruck. Zum Reichtum der Gemeinde gehören auch die verschiedenen Ämter (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer). Ihr Dienst besteht darin, daß "die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden". Dieser "Leib Christi" besteht aus vielen Gliedern - ein jedes ist verantworlich für seinen "Leib", d.h. den "neuen Menschen". Dieser ist zunächst eine Neuschöpfung Gottes, gegründet auf "Gerechtigkeit und Heiligkeit". Diese beiden Kernworte "Gerechtigkeit" und "Heiligkeit" umschreiben sowohl die GABE als auch die AUFGABE. Die frohe Botschaft lautet, daß Gott den Anfang eines neuen Lebens setzt. Es ist sein Werk. Wir dürfen dieses neue "gerechtfertigte Leben" annehmen im Glauben an Jesus Christus, der unsere Gerechtigkeit vor Gott erwirkt hat - erwirkt durch sein Leiden und Sterben und seine Auferweckung aus den Toten. Nun geht es darum, daß man diesen neuen Leib sozusagen auch "anzieht", d.h. daß man in diesem neuen Leib lebt in "Heiligkeit". Heiligkeit in der Bibel ist kein moralischer Begriff, es ist ein "Heilsbegriff". Derjenige, der durch Gottes Geist in den Glauben gezogen ist, der soll wissen, daß er dem Gott, der ihn gerettet hat, verpflichtet ist. Christlicher Glaube ist also nicht einfach das Annehmen einer Lehre; es ist vielmehr die Akzeptanz der Lehre für das Leben. Wie dieses "Anziehen des neuen Menschen" in Praxis aussieht, sagt uns der Apostel in den folgenden Versen (Kap.4,25-32). So wird z.B. gefordert, daß man sich von der Lüge trennt, denn die Lüge ist gegen die Liebe. Weiter geht es darum, sich vom Zorn zu trennen, weil der Zorn ein Einfallstor für den Teufel darstellt. Aber auch die Achtung des Eigentums gehört zum neuen Leben. Nicht das Stehlen, sondern das Arbeiten ist der Christen Weg. Das durch Arbeit erworbene Gut soll auch nicht wie ein Raub festgehalten werden sondern für die Bedürftigen eingesetzt werden. Auch die Art des Redens ist ein Zeichen der neuen Schöpfung Gottes. Gerade was durch den Mund nach außen geht zeigt, was innen drin ist. Die Sprache soll zum Segen werden für jene, die zuhören. Wie ernst Paulus das meint, zeigt auch seine Aufforderung, daß man das Wirken des Geistes in dem neuen Leben nicht "dämpft", "unterdrückt". Der Geist ist das "Siegel" der Erlösung auf den Tag der Erlösung. So werden diejenigen, die teilnehmen dürfen an dem neuen Menschen durch Glauben ermahnt, daß ihr Zusammenleben frei sei von Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerungen, sowie alle Art von Bosheit. Zum Schluß wird noch auf die Grundeinstellung des christlichen Lebens hingewiesen: Wie man aus der Vergebung lebt, so soll Vergebung Äußerung des neuen Lebens sein. Wer wirklich daran glaubt, daß er durch Christus zu einem neuen Menschen geschaffen wurde, der trägt so die Eigenschaften des Christen an sich - den nennen man einen "wahren Christen". Christ sein heißt also zu glauben, daß alles in Christus gewirkt und geschenkt wird: die Gerechtigkeit und die Heiligkeit - gleichsam als Vorwegnahm des Tages der Erlösung, wo alles neu ist. |
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