Das Evangelium nach Markus
Markus ist es gewesen, der die Literaturgattung "Evangelium" eingeführt hat:
"Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes."
Evangelium kommt aus dem Griechischen und heißt soviel wie "Gute, frohe Nachricht". Manche übersetzen auch mit "Siegesbotschaft".
Schonn früh hat man Johannes Markus als Verfasser dieses, wohl in Rom um das Jahr 70 n.Chr. entstandenen Evangeliums angesehen.
Die Zeit war sowohl in Rom als auch in Palästina auf einem Höhepunkt angelangt:
In Rom waren Petrus und Paulus und die Christen wurden verfolgt. Markus hat wohl mit erlebt, daß man Petrus um des Glaubens willen hingerichtet hatte.
In Palästina führten die Römer einen unbarmherzigen Vernichtungskrieg gegen die Juden.
So war es eine Zeit der Bedrängnis der Christen. Woraus sollten sie Mut schöpfen? Der Evangelist hatte die Antwort: In ihrem Herrn und Heiland Jesus Christus.
Das Evangelium ist nun eine Lebensbeschreibung Jesu - seine Worte und sein Wirken.
Der Jünger Petrus spielt bei Markus eine besondere Rolle.
Markus stellt in besonderer Weise die Vollmacht und das Wirken Jesu in den Vordergrund : Sieg über die Dämonen (Kap.1,24); Bestätigung als Sohn Gottes bei der Taufe (Kap.1,11); Verklärung am Berg Tabor (Kap.9,7) und weitere Wundererzählungen.
Heruasgehoben wird der römische Hauptmann, der in seinem Ausruuf Glaubensgewißheit in Worte faßt: "Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!" (Kap.15,39.
Das Markus für Heidenchristen schreibt sieht man an den vielen Ausdrücken, die er erklärt (Kap.3,17; 5,41; 7,11.34; 15,22.34); ebenso wie jüdische Eigentümlichkeiten und Gebräuche (Kap. 7,2-16; 14,12; 15,42).
Viel wird um den Schluß des Markus-Evangeliums gerätselt: Ursprünglich hatte das Markusevangelium wohl nur eine einzige Ostergeschichte. Später wohl hat man einen Schluß hinzugefügt - in Anlehnung an Matthäus (Missionsbefehl) - Kap.16,9-20. Manche können sich vorstellen, daß der ursprüngliche Markusschluß vielleicht verlorenging.
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