Die Bibelbücher - Jahresbegleiter  

Anmerkung zum Johannes-Buch

Das Evangelium nach Johannes

Wie auch die anderen Evangelisten, so nennt auch dieser seinen Namen nicht. Allerdings finden sich im Evangelium Hinweise auf einen "anderen Jünger" (Kap.1,37.40; 18,15) oder der Ausdruck "Jünger, den Jesus liebhatte" (Kap. 13,23-25; 19,26; 21,20-23) und die Erwähnung eines Augenzeugen von jesu Sterben (Kap. 19,35). Früh schon wurde angenommen, daß dies Hinweise auf Johannes, den Sohn des Zebedäus seien.
Es ist der Jünger, der nach dem Tod des Paulus zum führenden Mann der Kirche wurde und an der Westküste von Kleinasien lebte. Man nimmt an, daß hier das Evangelium um 100 n.Chr. geschrieben wurde.

Martin Luther hat auf den Unterschied dieses vierten Evangeliums zu den drei anderen (den Synoptikern) mit den Worten hingewiesen: " Johannes schreibt wenig von den Werken, aber viel von den Worten Jesu! Dabei bringt der Evangelist diese Worte nicht in kurzen Aussprüchen und Gleichnissen, sondern in ausführlichen und tiefgründigen Gesprächen.

Hintergrund der Darstellung ist wohl eine Auseinandersetzung zwischen Juden und Judenchristen. Letztere mußten sich viel Anfeindungen und scharfe Attacken von seiten der Synagoge gefallen lassen.
Inmitten dieses Konfliktes stand die Frage nach der Vollmacht Jesu. So stellt das Johannesevangelium in sieben Bildreden und sieben "Zeichen" die ausschließliche Autorität des Messias Jesus Christus vor.

Der Mittelpunkt des ganzen Evangeliums ist die Passionsgeschichte (Leidensgeschichte) Jesu. Allerdings wird hier nicht von Erniedrigung gesprochen sondern vielmehr von der "Erhöhung ans Kreuz". Zu diesem Erhöhten müssen alle aufschauen. Hervorgehoben ist die Tatsache, daß die "Seinen" Jesus nicht aufnahmen (davon sprechen die Kapitel 5-12).

Schon die Sprachthemen dieses Evangeliums zeigen uns ein anderes Weltbild: Es geht um tiefsinnige, philosophische Fragen: Dem "Reich des Vaters" steht die vom Satan bedrohte "Welt" gegenüber. Die rettende Verbindung zwischen beiden stellt der vom Vater Gesandte, Jesus Christus her.
Besonders auffallend sind die "Ich-Bin-Worte" Jesu:
  • Brot des Lebens;
  • Licht der Welt;
  • der gute Hirte;
  • die Tür, der Weg
  • die Auferstehung

    Das Johannes-Evangelium betont die Gemeinschaft der Glaubenden - und die Bitte Jesu, daß sie "eins seien". Nur in dieser Einheit (das Zeichen ist die Liebe Jesu zu seiner Herde) können sie Zeugen in dieser Jesus feindlichen Welt sein!

  • Nota Bene
    Dank für das Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz.

    Bücher - Anmerkungen

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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