Besinnung - Jahresbegleiter  

6.November

PAULUS - PREDIGER DES EVANGELIUMS

"Paulus, ein Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes."
Römer 1,1


So beginnen die Briefe, indem sich der Briefschreiber den Empfängern vorstellt. Sie sollen gleich von Anfang an wissen, wer da mit einer Botschaft an sie herantritt.
Die Nennung des Absendernamens hat nichts mit "Ehrenkäserei" zu tun. Sie dient zur Identifikation des Zeugens. Er, Paulus, steht mit seiner ganzen Existenz hinter dem, was er nun schreibt.

Paulus bezeichnet sich als "Knecht Christi Jesu". Er verwendet hier den griechischen Begriff (dulos) für "Sklave". Tiefer kann er sich gar nicht einstufen dem gegenüber, der der Christus ist, der Gesalbte. Es ist Jesus, der Mann aus Nazareth, aus dem Geschlecht Davids, der Prediger Gottes, den Gott zum Herrn (Kyrios) gesetzt hat im Himmel und auf Erden.

Daß Paulus sich als "Apostel" ausweist will besagen: Ich rede jetzt nicht in meinem Namen. Ich bin nur ein "Gesandter". Derjenige, der mir diese Botschaft gegeben hat, der ist der Herr. Nur was er mir aufgetragen hat, das habe ich geschrieben und das sollt ihr lesen.
Apostel wird man nicht aus eigenem Willen; dazu gehört eine Berufung. Paulus weiß sich seit jenem Erlebnis vor Damaskus als "Berufener". Er ist das Werkzeug des auferstandenen Christus, um den Namen Jesu unter Juden und Heiden zu tragen.

Der Inhalt seiner Botschaft ist nicht seine eigene Weisheit oder irgendeine der vielen religiösen Bewegungen seiner Zeit. Paulus ist nicht einfach einer, der eine neue Idee oder religiöse Überzeugung unter die Leute bringen soll. Nein, Paulus ist ein Gesandter des EVANGELIUMS GOTTES.
Diese "Frohe Botschaft" lautet, daß Gott die Welt in seinem Sohn liebt und erlöst hat.
Der Ursprung geht zurück auf die Verheißungen Gottes durch seine Propheten, wie man es in der "Heiligen Schrift" nachlesen kann. Paulus ist nicht einfach ein jüdischer Sektenlehrer, sonder er bringt die ganze Schrift zur Sprache in der Erfüllung in Christus Jesus.

So gilt für jegliche Art der Auslegung des Römerbriefes eines: Dieses Evangelium Gottes ist einmalig und universell, es gilt allen Menschen, den Juden so gut wie den Heiden. Keiner kann sich aus dieser Botschaft ausschließen und keiner braucht sich aus dieser Botschaft ausgeschlossen wähnen.

Der Römerbrief ist die "Magna Charta" der Freiheit der Kinder Gottes!

  • 45.Woche


  • Hinweis
    308.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
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