Besinnung - Jahresbegleiter  

29.Januar

HALTET MEINEN SABBAT

"Sage den Israeliten: Haltet meinen Sabbat; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, daß ich der HERR bin, der euch heiligt."
(2.Mose 31,13)

Am Ende aller Anweisungen für den Bau der Stiftshütte, wird noch einmal auf eines der zehn Gebote hingewiesen, das Sabbatgebot.
Von diesem Gebot hören wir zweimal in den Mosebüchern unterschiedliche Begründungen: 2.Mose 20 und 5.Mose 5.
  • In 2.Mose 20 wird die absolute Ruhe an diesem Tag gefordert. Begründet wird dies mit dem Schöpfungswerk Gottes. ER, der Schöpfer, ruhte am siebenten Tag von seinem Schöpfungswerk. Und ER will, daß seine Geschöpfe an dieser Ruhe teilhaben.
    Außerdem wird Gottes Segen für diesen Tag betont und, daß er ihn "heiligte", d.h. für seinen Dienst in Beschlag nahm. Der Sabbat ist "heilig dem Herrn"!
  • In 5.Mose 5 wird das Gebot des Sabbats in Verbindung gebracht zu den Erfahrungen der Sklaverei des Volkes in Ägypten. Dort mußten sie jeden Tag arbeiten, ohne Unterschied. Sie hatten (so gesprochen) in der Sklaverei keinen Anteil an der Ruhe Gottes. Jetzt aber dürfen sie an diesem Tag ausruhen und zurückdenken an die wunderbare Rettung Gottes. Sie dürfen nun die "mächtige und ausgereckte Hand Gottes" loben.
Nehmen wir die beiden Deutungen zusammen, so ergibt sich das, was Martin Luther in seiner Erklärung festgehalten hat: die Ruhe und das Gotteslob.

Betont wird nun, daß der Sabbat ein "ewiges Zeichen zwischen Gott und dem Volk" sein soll (2.Mose 31,17). Israel hat sich an diese Weisung gehalten, ganz besonders auch später in der babylonischen Gefangenschaft und in der Diaspora (Zerstreuung).

Wir Christen feiern den "ersten Tag" der Woche in der Erinnerung an unsere Freiheit, die Gott durch seinen Sohn (sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung) geschaffen hat. Im Mittelpunkt dieses Tages steht die "Ruhe bei Gott". In dieser Ruhe hören wir sein Wort, wir lassen uns von IHM ansprechen und sind bereit zu einem tätigen Hören und einem frohen Lernen.

Wer den Sonntag aus seinem Blickfeld verliert, verliert schnell seinen Gott und die Gemeinde aus seinen Augen. Wer sich jedoch an diese Lebensanweisung der Ruhe und der Anbetung hält, der wird den Segen Gottes erfahren.


  • 4.Woche


  • Hinweis
    29.Lesung


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    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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