Besinnung - Jahresbegleiter  

22.Juli

DAS HERZ - GOTT KANN ES ERGRÜNDEN

"Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?
Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke."
(Jeremia 17,9.10)

In Kapitel 17 des Jeremiabuches haben wir eine Gegenüberstellung des Mannes, der sich auf Menschen verläßt und des Mannes, der sich auf Gott verläßt:
  • Vers 5: "Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt ...!"
  • Vers 7: "Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt ...!"

    Wer auf Menschen und ihre Möglichkeiten sein Lebenshaus baut, der wird mit ihnen untergehen! Wer aber in Gott seine Zuversicht setzt, der wird gesegnet sein!

    Die gleiche Aussage haben wir bereits in Psalm 1. Und auch im Jeremiatext wird der "Gesegnete" mit einem Baum verglichen, der am Wasser gepflanzt ist. Dagegen wird der Gottlose verglichen mit einem Dornbusch in der Wüste. Wenn Feuer hineinfährt, verbrennt er ganz und es ist aus mit ihm.

    So wie ein Baum in der Trockenzeit auf das Grundwasser angewiesen ist, so ist der Mensch in seinem Leben auf Gott angewiesen. Ohne Gott verliert sein Leben ständig an Kraft. Ohne Gott geht der Mensch am Segen vorbei, weil nur ER, der Allmächtige, segnen kann.

    Aber wie kann jemand in dieser gesegneten Verbindung mit Gott bleiben?
    Jeremia, der Prophet Gottes zeigt es: Im Hören auf Gott und im Tun seines heiligen Willens. Als Beispiel dafür wird im Kapitel 17,19ff der SABBAT erwähnt. Gott hat ihn als Ruhe- und Segenstag seinem Volk gegeben. Einige im Volk jedoch waren der Meinung, daß sie diese Ruhe stört; sie würden lieber auch am Sabbat arbeiten und Geld verdienen. Damit aber gehen sie am verheißenen Segen vorbei. Wer jedoch am Sabbat seine Lust hat und wer ihn als Geschenk Gottes in sein Leben einplant, der empfängt Gottes Segen. Inzwischen gehört diese Einsicht der Notwendigkeit eines Ruhetages zum Allgemeingut unserer Gesellschaft. Leider ist es jedoch so, daß dieser Ruhetag immer mehr ausgehöhlt wird durch mancherlei Aktivitäten und Konsum.
    Die "Früchte" solcher Versäumnisse ernten wir dann oft sehr schnell in der kommenden Woche.

    Aber zum "Ruhefinden bei Gott" gehört noch weiteres dazu. Auch die anderen "Lebensanweisungen" (Zehn Gebote), die Gott seinem Volk gegeben hat, sind solche Heilmittel zur Ruhe.

    Uns Menschen steht somit der FLUCH und der SEGEN zur Auswahl bereit. Wer in sein Herz blickt, der kann manches von dieser Wahrheit erkennen - wenn auch die letzte Erkenntnis des Herzens bei Gott liegt. So betet auch der Fromme: Erforsche mich und erfahre, wie ich es meine. Und wenn ich auf bösem Wege bin, so führe mich auf ewigem Wege! - Ob wir bereit sind, unser Herz von Gottes Wort führen zu lassen?


  • 29.Woche


  • Hinweis
    202.Lesung


    Besinnung-Index

    Pfarrer i.R. Jakob Stehle
    GLAUBEN-UND-BEKENNEN

    Fenster schließen!