(Anmerkung: In Anlehnung an einen Text des im April 1999 verstorbenen Schalom ben Chorin bete ich:)
(1)
Herr, allmächtiger und ewiger Gott:
Mit vielen Menschen vereint beten wir heute um Frieden!
Wir hätten gerne Frieden - und denken doch dabei oft nur an unseren Wunsch so leben zu können, wie es uns gefällt - ohne Störungen - ohne Angst - ohne Bedrohungen - ohne Ärgernis.
Wir beten und denken oft nur an unseren Frieden!
Herr, erbarme Dich!
(2)
Wir sagen, daß wir Frieden wollen. Suchen wir wirklich den Frieden für uns und alle Menschen?
Störend sind Fragen an unser Friedensverständnis - aber heilsam:
Denn, wer Frieden sucht,
wird den anderen suchen,
wird Zuhören lernen,
wird das Vergeben üben,
wird das Verdammen aufgeben,
wird vorgefaßte Meinungen zurücklassen,
wird das Wagnis eingehen,
wird an die Änderung des Menschen glauben,
wird Hoffnung wecken,
wird zu seiner eigenen Schuld stehen,
wird geduldig dranbleiben,
wird selber vom Frieden Gottes leben -
Suchen wir den Frieden, den Dein Wort meint?
Herr, hilf uns!
(3)
Wir beten, daß Frieden sei auf dieser Erde.
Denken wir aber auch daran, daß diese Erde nicht unser Paradies ist?
Lassen wir uns an das Evangelium erinnern, in dem uns bezeugt wird, daß Du bereits Frieden gestiftet hast durch Deinen Sohn Jesus Christus?
Glauben wir es auch, daß ER unser Friede ist?
Hören wir auf seine Worte, die jene seligpreist, die "Frieden stiften" - und ist es uns eine Verpflichtung?
Allmächtiger Gott, öffne unser Lieben für diesen Frieden, der von Dir ausgeht und durch Christus in die ganze Welt.
Und laß uns dann so frohgemut und dankbar für den Frieden, den Du uns schenkst, ihn hinaustragen in unser Leben - in unsere Familien - in unsere Gemeinden - in die ganze Welt.
Herr, unser Gott, wir danken Dir und bitten Dich mit den Worten Jesu: Vaterunser
In unserem Gesangbuch steht ein Liedtext und ein Wort der Besinnung zum Frieden:
"Verleih uns Frieden gnädiglich!"
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