Kalender - Glossar  

WUNDER

Nehmen wir das deutsche Wort "Wunder" einmal ganz wortwörtlich, so könnten wir sagen: Wunder sind Geschehnisse und Ereignisse, die wir uns nicht erklären können und über die wir uns nur "wundern" können!

In der Zeit, in der in der Bibel von Wundern berichtet wird, gab es für viele Naturphänomene aber auch für viele Krankheiten und Heilungen noch keine Erklärungen.
In unserer Zeit heute gibt es viele Erklärungen und experimentelle Nachahmungen von Naturgesetzen, die manche der "Wunder" von früher als ganz "normale" Ereignisse erscheinen lassen. Für uns ist z.B. der Ausbruch eines Vulkans kein Wunder - ebensowenig wie eine Mondfinsternis oder eine Flutwelle.

Das Besondere der Wunder sowohl im Alten wie im Neuen Testament ist, daß sie - nach dem Zeugnis der Beobachter und der Betroffenen - als eine Tat Gottes angesehen werden, entweder zum "Heil" oder zum "Unheil".

Im Neuen Testament wird von vielen "Wundern" berichtet, die Jesus vollbracht hat; das Johannes-Evangelium sieht darin "Zeichen" (Hinweise) auf die Vollmacht Jesu. Sie sollen zeigen, daß eine andere, eine neue Welt angebrochen ist, die den Gesetzen der alten Welt nicht untersteht - es ist das "Reich Gottes".

Wunder bezeugen (einfach!), daß Gott der Herr der Natur und der Geschichte ist! Egal, wie man zur Interpretation von nichterklärbaren Dingen steht, diese Zeugnisse kann ein gläubiger Mensch nicht einfach aufgeben. Es bleiben für ihn "Fingerzeige der Allmacht Gottes".
So sieht der Gläubge z.B. die Schöpfung als "Wunder Gottes" an - auch wenn viele Dinge darin heute von der Naturwissenschaft erklärt werden können. So ist der Ausdruck "Wunder Gottes" letztlich ein Glaubensbekenntnis - wie auch der Satz: "Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat!".
Dieser Glaubenssatz hat aber für mein Leben und Sterben größere Bedeutung als Einsteins Relativitätstheorie.


Pfarrer i.R. Jakob Stehle
GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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