Kalender - Glossar  

DIE WÜSTE

In Palästina gibt es weniger die reine Sand oder Steinwüste, als vielmehr eine Gegend die man als "Trockenes Land" bezeichnen könnte - eine Steppenwüste mit kargem Pflanzenwuchs, wo nur an wenigen Plätzen Wasser zur Oberfläche dringt.
In dieser Steppe waren die Nomaden zuhause mit ihren Heren; es ist das "Einwanderungsland der Erzväter".

Als das Volk Israel durch die starke Hand Gottes aus Ägypten befreit wurde, führte ihr Weg zunächst in diese Art von Wüste. Und wegen ihres Unglaubens mußten sie 40 Jahre darin zubringen. Es war der Ort, wo sie als Volk Gottes "geformt" wurden.

Die Wüste steht einerseits für Mangel, andererseits durch die Geschichte des Volkes auch für die "Brautzeit": Gott war es, der sein Volk liebte und betreute und versorgte und ihnen sein gutes Wort sagen ließ.

Vorher war ja diese Wüste für Moses selber zum "Backofen seiner Berufung" geworden!

Johannes der Täufer predigte in der Wüste - und man sah darin die Erfüllung der Verheißung aus Jesaja 40.
Jesus ging in die Wüste und wurde dort 40 Tage lang versucht. Er hielt sich an Gott und die Engel dienten ihm.

So begegnet der Mensch in der Wüste einerseits den dunklen und chaotisch-zerstörerischen Mächten, andererseits aber auch den Dienern Gottes - ja Gott selber.


Pfarrer i.R. Jakob Stehle
GLAUBEN-UND-BEKENNEN

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