Amos - Unterrichtshilfe

Amos - Teil 10 - Exegetische Anmerkungen

Exegetische Anmerkungen zu Amos 9



Gliederung des Textes

  • 9,1-4 : Der HERR über dem Altar
  • 9,5-6 : Der HERR ist der Herr der Schöpfung
  • 9,7-10 : Das kommende Gericht wird Israel sieben!
  • 9,11-15 : Heilswort JAHWES - Wendung der Gefangeschaft Israels



Die letzte Vision


In der letzten Vision (die fünfte!) sieht Amos den Herrn über dem Altar. Um welchen Altar es sich wohl handelt? Es kann der Altar am Reichsheiligtum in Bethel sein. Amos soll an den "Knauf" schlagen, "auf daß die Pfosten beben und die Trümmer ihnen allen auf den Kopf fallen".

Also selbst der Ort, wo ein Totschläger Asyl finden sollte (falls er unschuldig war!), nämlich die Hörner des Altars, geben keinen Schutz. Gott selber steht über dem Altar, gleichsam als Wächter. Das Heiligtum soll zerbrechen und die Menschen unter sich erschlagen. Und falls doch noch einer durchkommt, soll er durchs Schwert sterben.

Die Unausweichlichkeit vor dem Gericht Gottes wird mit weiteren Bildern untermalt:
  • auch im Totenreich ist kein Schutz zu finden vor der Hand es Herrn;
  • und sollten sie in den Himmel steigen, will er sie herunterstoßen,
  • und wenn sie sich im Grund des Meeres verbergen, will er sie durch die Schlange beißen lassen;
  • und selbst, wenn sie unter den Gefangenen weggeführt werden, soll das Schwert sie töten

    Gott will seine Augen gegen sie richten - d.h. der aaronitsche Segen gilt für Israel nicht mehr!


    Das Loblied des Schöpfers


    Kapitel 9,5 + 6 ist ein Loblied auf Gott, JAHWE ZEBAOTH. Er ist der Herr der Schöpfung:
  • Rührt er die Erde an, dann bebt sie;
  • er hat seinen Saal in den Himmel gebaut
  • er hat seinen Palast über der Erde gegründet;
  • er ruft das Wasser im Meer herbei
  • er läßt regnen auf Erden;
    ER HEISST JAHWE!


    Kapitel 9,7-10 - Wort an Israel


    Gott spricht Israel an:
  • Sie sind im gleich wie die Mohren (sprich "Heiden");
  • Gott lenkt den Weg Israels und de rVölker
  • Vor Gottes Augen ist die Sünde des Königreiches nicht verborgen;
  • Gott will dieses Königreich vom Erdboden vertilgen;
  • Er will aber das Haus Jakob nicht ganz vertilgen;
  • Gott will das Haus Israel unter die Heiden "schütten";
  • Alle Sünder in seinem Volk sollen durchs Schwert sterben.

    Es gibt anscheinend viele, die sprechen: "Es wird das Unglück nicht so nahe sein noch uns begegnen!" (V.10)



    Kapitel 9,11-15 - Wort des Heils an Israel


    Ganz überraschend kommt nun am Schluß des Amosbuches noch eine Heilsbotschaft:
  • für die "zerfallene Hütte Davids"
  • und für das Volk Israel.
    Das Bild von der "zerfallenen Hütte Davids" wird ja im Neuen Testament aufgenommen - in Apg. 15,16.17.

    Die Verheißung bezieht sich auch auf das Land: man wird zugleich ackern und ernten, keltern und säen (9,13); ja, richtig paradiesische Zustände sollen anbrechen.

    Gott will die Gefangenschaft seines Volkes wenden; sie sollen wieder in ihre Städte zurückkommen und sie aufbauen und die Weinberge wieder pflegen.

    Gott will sie wieder in ihr Land "einpflanzen" - so wie damals, als er sie aus Ägypten in das Land brachte.

    So endet das ernste Buch AMOS mit den Worten: "spricht der HERR, dein Gott!".










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